Lebensfreude und Gemeinschaft in der Schützengesellschaft - über die Schützen und ihr Fest


Kranzbinden und Schmücken

„Der Ort wird dann richtig schön geschmückt, vor allem mit Fahnen und Kränzen.“

In der Woche vor dem Schützenfest putzen die Schützen ihren
Heimatort nach Leibeskräften heraus. Am Haus des Schützenkönigs errichten sie ein aufwändiges Königsquartier. Alle helfen beim Aufbau und Dekorieren mit: die Garde, Verwandte, Freunde und Nachbarn. Viele fleißige Hände binden hunderte von Meter an Kränzen. Gemeinsam Schmücken macht Spaß und steigert die Vorfreude auf das Schützenfest. Nach getaner Arbeit sitzen die Helfer noch zusammen und lassen den Abend in geselliger Runde ausklingen.

 

Der Schützenumzug

„Das Schönste am Schützenfest ist das Marschieren, der Umzug!“

Die Umzüge und das Antreten sind Höhepunkte des Schützenfestes. Im Gleichschritt vor zahlreichen Zuschauern zu marschieren – das ist Aufregung pur! Vor allem beim ersten Mal. Was für ein schönes Gefühl, wenn alles klappt und keiner aus dem Gleichschritt kommt. Umzug bedeutet: Sehen und gesehen werden. Also Regeln einhalten! Es geht pünktlich los, die Uniform muss sitzen und die Schuhe glänzen frisch geputzt. Prächtige Uniformen, die Musik, der Blumenschmuck – die Zuschauer am Straßenrand sind begeistert. Besonders jubeln sie, wenn Freunde oder Nachbarn vorbei marschieren.

 

Festzelt

„Man kann Kontakte knüpfen, das Schützenfest ist irgendwie eine Begegnungsstätte. Es macht einfach Spaß!“

Im Festzelt versammeln sich die Schützen beim Schützenfest. Wie der Name schon sagt – hier wird kräftig gefeiert! Am schönsten ist es, wenn’s richtig voll ist. Zusammen mit Freunden am Biertisch und jeder gibt eine Runde. Hier wird dann auch das traditionelle Getränk der Bremervörder Schützen, der heiß dampfende Grog, getrunken. Das Festzelt ist eine Welt für sich: Der Alltag bleibt draußen. Wie schnell man hier Kontakt mit netten Leuten bekommt! Beim Schützenfest wird sich gern geduzt, das klingt familiärer und außerdem kennen sich ja sowieso fast alle. Es gibt soviel zu erzählen und zu lachen, da kann der Abend im Zelt lang werden – trotzdem sind am nächsten Tag alle wieder dabei.

 

Königsschuss

„Zuerst, als der Rumpf runter fiel, dachte ich, das kann doch nicht wahr sein!“

Der spannendste Moment des ganzen Schützenfestes! Schützen, die gerne König werden möchten, treten am Montag nachmittag gegeneinander an. Ein Schiesswart überwacht die Sicherheitsregeln. Manchmal braucht es weit über 100 Schüsse, bis der Rumpf fällt. König zu werden hat also auch viel mit Glück zu tun. Die Freunde fiebern mit und drücken ihrem Kandidaten die Daumen. Jedes Mal, wenn das Holz splittert, geht ein Jubeln durch die Menge. Jetzt! Der Rumpf des Schützenvogels fällt! Es lebe der Schützenkönig!

 

Party

„Man findet sich zusammen, man lernt sehr viele Leute kennen.“

Beim Schützenfest gibt es nicht nur Uniform und Parademarsch. Die Schützen organisieren im Festzelt auch Partys für Jung & Alt. Hier kommt die Musik nicht von der Blaskapelle, sondern ein DJ oder sogar Liveauftritte sorgen für Party-Feeling auf der Tanzfläche. Da amüsieren sich alle, egal ob Schütze oder nicht. Die Schützen möchten, dass das Schützenfest für alle Bewohner im Ort schön ist. Junge Menschen sollen Gelegenheit haben, die Schützenbrüder und -schwestern näher kennen zu lernen. Beim Tanzen und Feiern im Zelt bekommt bestimmt mancher Jugendliche Lust, selber bei den Schützen mitzumachen.

 

Uniform

"Jungs, ihr seht klasse aus!"

Woran erkennt man einen Schützen, wenn nicht an seiner grauen Joppe oder der alten hannoverschen Uniform?
Ein Schütze in Uniform ist ein stolzes Bild – viele Besucher kommen zum Schützenfest, um diesen Anblick zu genießen. Wer Uniform trägt, legt Wert auf Details: weiße Handschuhe, glitzernde Abzeichen und schmucke Hüte gehören zur Ausstattung. Für das Schützenfest werfen sich Schützenbrüder und -schwestern groß in Schale. Alle möchten für die Gesellschaft Ehre einlegen.

 

Symbole

„Es macht Spaß, es ist Tradition, es ist auch für Außenstehende schön anzusehen.“

Die Schützen haben eigene Symbole und Zeichen, die zum Schützenfest gehören. Wenn der ganze Ort mit Fahnen geschmückt ist, weiß jeder, was das bedeutet. An Tannengrün erkennt man, wo der König wohnt. Die Fahnen der Schützen sind nicht nur schön anzusehen, sondern zeigen den Schützenbrüdern und – schwestern, wo ihr Platz in der Parade ist. Viele Schützen tragen Orden. Sie sind stolz darauf, denn wer solche Auszeichnungen trägt, spielt eine besondere Rolle. Und Holzgewehre mit einer Blume im Lauf bedeuten, dass Schützen friedliche Leute sind.

 

Musik

„Ohne Musik geht es einfach nicht!“

Laut muss sie sein und den Takt zum Marschieren vorgeben. Musik ist eine ganz wichtige Angelegenheit für ein gutes Schützenfest. Ohne Blaskapelle und Spielmannszug wäre der Umzug eine triste Angelegenheit. Schützen und Besucher am Straßenrand kommen bei flotter Marschmusik richtig in Stimmung. Die musikalische Begleitung unterstützt den Ablauf des Schützenfestes. Tanzrhythmen im Festzelt oder großer Zapfenstreich – die Spielmannszüge sorgen für den richtigen Ton.

 

Schützenkönig

„Man steht im Mittelpunkt des Schützenfestes. Ein tolles Gefühl!“

Einmal im Leben Schützenkönig sein – für manchen Schützen ein Lebenstraum. Wenn sich der Traum verwirklicht, beginnt ein unvergessliches Jahr: Alles wird auf den wichtigen Auftritt hin geplant. Schützenbrüder, Freunde und Familienmitglieder tun ihr Bestes, um ihren Schützenkönig zu unterstützen. Und dann kommt das Schützenfest. Überall steht der König mit seiner Königin im Mittelpunkt. Das ist sehr aufregend! Voller Stolz trägt er die wertvollen Insignien der Schützengesellschaft. Beim Umzug salutieren alle Schützen ihm zu Ehren. Wie im Flug ziehen die Tage vorbei - und dann schießt der Nächste den Rumpf ab.

 

Nachwuchs

„Opa war bei den Schützen, Papa ist bei den Schützen und ich auch – und mein Kind vielleicht irgendwann auch.“

Gut, dass junge Leute gern Schützenfest feiern! Denn ohne Nachwuchs würde auch die schönste Tradition nicht überleben. Es gibt Familien, in denen schon die Kleinsten mit den Bräuchen der Schützen aufwachsen. Andere Jugendliche lernen das Schützenwesen über ihre Freunde kennen und finden Gefallen daran. Kindern macht es viel Spaß, beim Schützenfest zu helfen, zum Beispiel beim Schmücken und Servieren. Die Größeren sind in der Jugendabteilung und gehen in Uniform beim Umzug mit. So kommt immer wieder frischer Wind ins Schützenfest!

 

Gemeinschaft

„Man gehört einfach dazu, man ist ein Teil vom Ganzen und das macht

Spaß.“

Dazu gehören und mitmachen – das ist für viele Menschen der wichtigste Grund, um bei den Schützen aktiv zu sein. Dort trifft man Gleichgesinnte, mit denen man auf dem Schützenfest zusammen feiern und Spaß haben kann. Zusammen geht halt vieles besser – vom Kranzbinden bis zum Marschieren. Gemeinschaft heißt aber nicht nur gemeinsam feiern. Auch im Alltag wollen Schützen füreinander da sein. Dies zeigen sie, indem sie sich über das Jahr regelmäßig miteinander treffen. Die Schützen halten nicht nur untereinander zusammen, sie tun auch etwas für die Gemeinschaft in ihrem Heimatort. Denn ohne das Schützenfest wäre das Leben im Ort weniger fröhlich. Die gemeinschaftsbildende Grundstimmung der Festtage bleibt auch im Anschluss bestehen und prägt das Miteinander.

 

Lebensfreude

„Man freut sich die ganze Zeit darauf, es ist der Höhepunkt des Jahres.“

Lebensfreude – auf einem Schützenfest kann man sie in mitreißender Art und Weise erleben und in vollen Zügen genießen! Zusammen wird gefeiert, Bier getrunken, gelacht, gesungen und getanzt. Im Festzelt oder auf dem Schützenplatz findet man schnell Anschluss. Es geht darum, den Alltag mit seinen Ecken und Kanten für ein paar fröhliche Tage zu vergessen und einfach nur gemeinsam Spaß und Freude zu haben.